Die Seestadt Aspern wird in drei Etappen (entgegen dem Uhrzeigersinn) gebaut: Zuallererst wurden von der Entwicklungsgesellschaft Wien 3420 Aspern Development AG die Grünräume sowie die technische Infrastruktur (Straßen, Kanäle, usw.) – zum Beispiel die Seestadtstraße, die neue Straßenanbindung an die Groß-Enzersdorfer Straße im Südwesten der Seestadt – errichtet (Phase 0, „Touch Down").
Danach wurde in der ersten Etappe (mit der Bezeichnung „Gallisches Dorf"), die nun 2017 abgeschlossen wird, vor allem der südwestliche Teil der Seestadt mit zirka 2.800 Wohnungen, einem Studierendenheim, Büros, Handels- und Dienstleistungsunternehmen sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen verbaut. Auch die U-Bahn-Verlängerung von der Station Aspernstraße über die Stationen Hausfeldstraße und Aspern Nord bis zur Endstation Seestadt wurde 2013 eröffnet.
Bereits 2012 wurde das aspern IQ (Innovationsquartier), das erste Gebäude eines neuen Technologiezentrums im „F&E"-Park (Forschung und Entwicklung), fertiggestellt.
Die ersten Wohnungen wurden im September 2014 den Eigentümern und Eigentümerinnen beziehungsweise den Mietern und Mieterinnen übergeben.
In der zweiten Bauetappe („Urbanes Wachsen") ab 2017 soll der Bahnhof Wien Aspern Nord sowie die Anbindungen durch eine leistungsfähige Stadtstraße an die Wiener Südosttangente A23 über die Anschlussstelle Hirschstetten beziehungsweise durch eine Spange an die Wiener Außenring-Schnellstraße S1 über den Knoten Raasdorf fertiggestellt werden. Der Bahnhofsplatz und das Bahnhofs- und Büroviertel der Seestadt werden entstehen und natürlich werden auch weitere „Wohn- und Mischquartiere" gebaut.
Eines dieser Quartiere ist das „Seeparkquartier". Es liegt südlich des Sees und Seeparks direkt an der Janis-Joplin-Promenade, schließt östlich an das bereits in der ersten Etappe verbaute Gebiet an und erstreckt sich bis zur U2-Station. Bis 2020 entstehen hier auf 23 Hektar insgesamt 13 Projekte, darunter 5 Hochhäuser, rund 700 freifinanzierte Eigentumswohnungen, Büro- und Gewerbeflächen für insgesamt bis zu 2.500 Arbeitsplätze, 140 Wohnungen für Gastprofessoren und Gastprofessorinnen, 350 Heimplätze für Studierende, 120 Hotelzimmer und 900 PKW-Stellplätze in Sammelgaragen. Unter anderem ist hier auch das HoHo Wien, das mit 24 Stockwerken höchste Holzhochhaus der Welt, geplant. Prägen soll das Seeparkquartier eine attraktive Fußgängerzone mit mehr als 80 Bäumen und fünf Granitbrunnen, die zum Flanieren, Einkaufen, Kaffeetrinken und zu anderen Aktivitäten einladen soll.
Ein weiteres Quartier ist „Am Seebogen" geplant – nordöstlich des Sees, direkt an der U2-Trasse. Bis 2020 entstehen auf 6 Bauplätzen 650 geförderte und 80 freifinanzierte sowie auf einem Bauplatz 90 geförderte Baugruppen-Wohnungen neu, dazu Büros, Mikrobüros, Ateliers, Gewerbeflächen, Geschäftslokale, ein „Health-Cluster" mit Therapie- und Beratungsangeboten, Sporteinrichtungen, eine Musikschule, ein Kindergarten und eine Bücherei. Darüber hinaus werden von der WIGEBA (Wiener Gemeindewohnungs-Baugesellschaft) auf einem zusätzlichen, achten Bauplatz rund 120 neue Gemeindewohnungen errichtet. 80 Prozent des neuen Viertels sind fürs Wohnen, 20 Prozent für andere Nutzungen vorgesehen. Mit dem Bau soll im Herbst 2018 begonnen werden, der Bezugstermin ist für Herbst 2020 geplant.
Im Quartier „Am Seebogen" ist als weiteres Projekt der zweiten Bauetappe ein zweiter Bildungsstandort – der „Bildungscampus Seestadt Aspern Nord" - geplant. Er wird drei Kleinkinder- und neun Kindergarten-Gruppen, eine Ganztagsvolksschule mit 17 Klassen und eine ganztägige Neue Mittelschule mit 16 Klassen, vier sonderpädagogische Bildungsräume, Therapiebereiche und Kreativräume, zwei Normturnsäle, einen Gymnastikraum und ein Jugendzentrum umfassen.
Bis 2024 soll die zweite Bauetappe abgeschlossen sein und die dritte beginnen. In dieser („Nachverdichtung" genannten) Phase sollen die an den Bahnhof, die Einkaufsstraße und die U-Bahn-Trasse angrenzenden Gebiete weiter verdichtet werden. Phase 3 ist nicht an zwingend notwendige Meilensteine gebunden und, da sie vom Beginn der Planung zeitlich am weitesten entfernt liegt, ist sie auch am flexibelsten – um bestimmte Entwicklungen der vorherigen Bauetappen auszugleichen oder zu verstärken. Der Nutzungsmix in der gesamten Seestadt und in ihren einzelnen Teilgebieten soll noch weiter verbessert werden.
Der Bahnhof Wien Aspern Nord, die Einkaufsstraße Maria-Tusch-Straße, der Seepark und die Ringstraße Sonnenallee bilden nun die Aorten der neuen Stadt. Der Bogen der U-Bahn-Trasse wird in „dichte Blockstrukturen" eingefasst, im Westen entstehen auf den noch freien Bauplätzen überwiegend Wohnbauten und ein weiterer Bildungscampus, im Osten eine Gewerbezone.
Und 2028 soll sie dann endlich fertig gebaut sein, die „zukunftsweisende Smart City des 21. Jahrhunderts" – die Seestadt Aspern.